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Kartenzahlung bleibt beliebteste Zahlungsart im Modehandel

Mit der Rückkehr der Kunden in den stationären Handel hat der Anteil der Barzahlungen im letzten Jahr zwar wieder zugenommen, die Kartenzahlung belegt aber weiterhin den ersten Platz. Im Textilfachhandel (inkl. Sport) kam die Bezahlung per girocard in 2022 auf einen Umsatz-Anteil in Höhe von 39,1 Prozent (2021: 41,2 Prozent), die SEPA-Lastschrift konnte sogar leicht auf 14,1 Prozent zulegen (2021: 13,9 Prozent). So das Ergebnis einer vom BTE unterstützen aktuellen Erhebung des EHI Retail Instituts.

 

Die Barzahlung kam im letzten Jahr auf einen Anteil von 28,0 Prozent vom Umsatz (2021: 26,6 Prozent). Ebenfalls gestiegen auf nun 14,1 Prozent ist der Anteil der Kreditkarten inkl. Maestro/V Pay u.a. (2021: 13,6 Prozent). Der Kauf auf Rechnung und sonstige Zahlarten blieb unverändert bei 4,7 Prozent.

 

Bei den Textildiscountern blieb das Bezahlverhalten der Kunden wegen der niedrigen Bons mit einem Anteil von 52,2 Prozent noch deutlich Bargeld-lastiger (2021: 52,5 Prozent). Auf girocard entfielen hier 21,1 Prozent (2021: 22,1 Prozent), auf die SEPA-Lastschrift unverändert 20,5 Prozent und auf die Kreditkarte inkl. Maestro/V Pay u.a. 5,6 Prozent (2021: 4,3 Prozent) des Umsatzes.

 

In Schuh- und Lederwarengeschäften wurde im letzten Jahr 47,6 Prozent der Umsätze per girocard bezahlt (2021: 46,9 Prozent). Der Baranteil lag bei 35,5 Prozent (2021: 35,6 Prozent), die SEPA-Lastschrift kam auf 7,9 Prozent (2021: 10,3 Prozent). Auf die Kreditkarte inkl. Maestro/V Pay u.a. entfilen 8,7 Prozent (2021: 6,9 Prozent) des Umsatzes.

 

Die Gebühren für Girocard (mit PIN) haben sich laut der EHI-Umfrage für den Handel günstig entwickelt. Im Schnitt liegt die durchschnittliche Autorisierungsgebühr aktuell laut EHI-Umfrage bei 0,168 Prozent (Vorjahr: 0,171). Sehr große Einzelhandelskonzerne kommen sogar im Schnitt auf nur 0,142 Prozent (Vorjahr: 0,138). Allerdings gibt es immer noch kleinere Unternehmen, die z.B. über die Vereinbarung von Pauschalgebühren mehr als die vorgeschriebenen 0,2 Prozent zahlen. Hier sollte nachverhandelt werden!

 

Noch preisgünstiger ist das SEPA-Lastschriftverfahren, das von vielen Modefachhändlern aber nur noch als Backup-Lösung für Terminal-Ausfälle benutzt wird. Einzelhandelsweit lag dessen absolute Ausfallquote (nach Mahnungen etc.) in 2022 mit 0,046 Prozent vom (nicht versicherten) Lastschriftumsatz fast auf dem Vorjahres-Niveau (0,041 Prozent in 2021).

 

Allerdings dürfte die Rücklastschriftquote deutlich höher liegen. Das EHI geht hier von einer vier- bis fünfmal höheren Quote aus. Von vier bis fünf Rücklastschriften führt nach erneuten Einreichungen bzw. Mahnungen also nur eine zu einem endgültigen Ausfall. Zur Vermeidung der damit verbundenen Kosten haben die meisten Teilnehmer der EHI-Umfrage diese Arbeiten kostenpflichtig über eine Forderungsabtretung an einen Dienstleister outgesourct.